Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt

Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt

Regionalliga 04.05.2024

2:1-Auswärtssieg in Havelse

Die gut zwanzig mitgereisten Norderstedter Fans hatten sicht- und hörbar Spaß an dem gemeinsamen Trip nach Havelse, feierten ihre Mannschaft während des Spiels und nach dem Schlusspfiff. "Das war überragend", schwärmte Jean-Pierre Richter noch am Morgen nach dem Spiel. "Jeder einzelne der mitgefahren ist, hat uns lautstark unterstützt. Es hat der Mannschaft ganz viel Sicherheit und Freude gegeben, dass die Unterstützung nicht nur aus der Mannschaft und dem Trainerteam heraus kommt, sondern auch von den besonderen  Menschen, die sich die Mühe machen, uns auf einem Samstag in Havelse zu unterstützen. Das war von der ersten bis zur letzten Minute zu spüren."

Die gute Laune auf allen Seiten lag zum einen natürlich an dem knappen, aber verdienten 2:1-Auswärtssieg. Das lag ebenso – auch wenn wir nur auf uns gucken wollen, schielen wir natürlich trotzdem mal ein bisschen rüber, was die Konkurrenz so treibt – an der Niederlage des SSV Jeddeloh bei Hannover 96s U23, so dass für uns zumindest ein direkter Abstieg nicht mehr möglich ist.

Ganz besonders aber lag es an dem Auftritt der Mannschaft in Garbsen, der zahlreiche positive Ansätze bot - auch wenn der Tag gar nicht mal gut losging. Schon am Vorabend war klar, dass Kevin Prinz von Anhalt nach seiner Muskelverletzung aus dem Spiel gegen Kilia Kiel keine Option sein wird – trotzdem reiste er mit nach Havelse, setzte sich auf die Bank und unterstützte die Mannschaft vor Ort. Gelebter Teamgeist! Dann fing sich auch noch Moritz Frahm einen Virus ein und damit kurzfristig aus. Und beim Aufwärmen verspürte Florian Meier ein Ziehen im Oberschenkel, musste kurzfristig ersetzt werden.

Dane, du spielst von Anfang an“, rief Marius Ebbers Dane Kummerfeld, der sich noch mit den Reservespielern auf dem Feld befand, zu. Der sprintete in die Kabine, zog sich um und lief fünf Minuten später mit der Mannschaft aufs Feld. Kaltstart. Für das Urgestein kein Problem, Mr. Zuverlässig war sofort da und lieferte auch ohne Vorbereitung von Beginn an ab.

Wie die gesamte Mannschaft, die von Anfang an leidenschaftlich drauf ging, die Gastgeber damit scheinbar etwas überraschte. Es dauerte keine fünf Minuten, da wurde der forsche Auftritt bereits belohnt. Dane Kummerfeld klärte am eigenen Strafraum mit einem hohen Ball, den Manuel Brendel Mitte der eigenen Hälfte auf Juri Marxen ablegte. Der sprintete fünfzig Meter über das Feld. Besfort Kolgeci rutschte weg, Emre Aytun kam nicht hinterher. Kurz rausgelegt auf Jonas Behounek, der am Fünf-Meter-Eck Marc Bölter anspielte. Der drehte sich und passte über fünf Meter auf den kurzen Pfosten, wo der von Dominic Minz eng gedeckte Manuel Brendel den Ball schlitzohrig mit der Hacke an Tom Opitz vorbei ins Tor legte (5.). Für Brendel das sechste Tor im dritten Spiel hintereinander. Wenn es läuft, dann läuft es.

Wir sind sehr gut ins Spiel reingekommen, haben mit einem tollen Angriff die Führung herausgespielt“, befand unser Trainer. Nur zwei Minuten später hatte Eric Gueye nach einer Flanke von Nils Brüning das 2:0 auf dem Kopf, der Havelser Torhüter wischte die Kugel über die Latte (7.). Zehn Minuten dauerte es, bis die Gastgeber sich zum ersten Mal vor dem Norderstedter Gehäuse anmeldeten – Arne Exner parierte Julius Langfelds Schuss (11.). Nun fanden die Gastgeber besser in die Partie, hatten die nächste Möglichkeit durch Julian Rufidis, dessen Schuss sich gefährlich am Pfosten vorbei drehte (25.). „Wir haben viel Widerstandsfähigkeit gezeigt, sehr, sehr viel Laufarbeit gegen den Ball geleistet. Havelse hat uns sehr viel abverlangt.

Doch statt des Ausgleiches klingelte es auf der anderen Seite nach einem Angriff, den man so einfach nicht besser spielen kann. Ein Fall fürs Fußballlehrbuch, da waren sich alle einig. Schnörkellos. Direkt. Erfolgreich. Nach einem Havelser Freistoß wollten die Gastgeber den Ball nochmal scharf machen. Ersin Zehir fing ihn Mitte der eigenen Hälfte ab, spielte einen langen Ball auf Jonas Behounek. Der verzögerte kurz und legte auf den ihn hinterlaufenden Juri Marxen ab, der butterweich in die Mitte flankte. Dort tauchte Manuel Brendel auf und köpfte völlig ungedeckt zum 2:0 ein (33.). „Da haben wir zumindest vom Ergebnis etwas mehr Sicherheit bekommen.“ Und hätten beinahe noch vor der Pause erhöht. Eric Gueyes abgefälschte Flanke wurde eine echte Prüfung für Torhüter Opitz (36.). Der folgende Eckball landete vor den Füßen von Marc Bölter, dessen Abschluss gerade noch geblockt wurde (37.).

In der Schlussminute des ersten Durchgangs konnte sich Exner sicher einen Kolgeci-Freistoß greifen. Im Gegenzug wurde es aus dem Nichts noch einmal richtig gefährlich. Einen Einwurf (!) von Aytun zum eigenen Torhüter antizipierte Eric Gueye großartig, schnappte sich die Kugel und ging am Torhüter vorbei – allerdings war er da schon auf der Grundlinie und bekam den Ball nicht mehr Richtung Tor (45.+1).

Somit ging es mit einer verdienten Führung in die Pause. TSV-Trainer Samir Ferchichi war mit der Leistung seiner Mannschaft bis dahin alles andere als zufrieden. „Unsere Trainingsspiele haben mehr Intensität als unsere ersten 45 Minuten. Da war keine Leidenschaft, keine Widerstandsfähigkeit.“ Dementsprechend deutlich dürfte seine Halbzeitansprache gewesen sein, die Gastgeber wirkten im zweiten Durchgang viel griffiger, rissen die Partie an sich. Allerdings: Unsere Abwehr stand trotz der kurzfristigen Änderungen um Mo Frahm und Flo Meier sicher, bot der TSV-Offensive keine Anspielstationen und verteidigte noch vor dem Strafraum alles weg, was kam, so dass sich die Partie größtenteils zwischen den Toren abspielte.

Erst nach 66 Minuten fand Julius Langfeld die Lücke in der Eintracht-Defensive für Torben Engelking, doch der aufmerksame Arne Exner hatte aufgepasst und war vor Luca Mittelstädt am Ball. Im direkten Gegenzug steckte Ersin Zehir auf Marc Bölter durch, der kurz verzögerte und dann den startenden Eric Gueye sah. Der brachte den Ball von der Grundlinie Richtung Tor, wo Opitz am kurzen Pfosten mit dem Fuß klärte. Bölter reagierte schneller als Niklas Tasky und schloss sofort ab, wieder bekam Opitz irgendwie das Bein dran. Das hätte das 3:0 sein müssen! (67.). Zuvor hatte Nils Brüning bereits das Außennetz (53.) getroffen, kurz vor Schluss scheiterte auch der frisch erblondete Nick Selutin am starken Torhüter der Gastgeber, nachdem zuvor Jack James nicht an den Ball kam (87.).

Mit zunehmender Spieldauer erhöhte Havelse weiter den Druck, doch unsere Abwehr blieb unnachgiebig. Bis einmal kurz vor Schluss dann doch die Zuordnung nicht passte. Ein Freistoß von Dong-Woo Kim segelte von der linken Seite in die Mitte, wo vier Norderstedter und Luca Mittelstädt standen – doch nur der Havelser Angreifer kam an die Kugel und verkürzte aus kürzester Distanz auf 1:2 (89.). Das gab den rotgekleideten Garbsenern weiteren Aufwind, die um ein Haar sogar noch den Ausgleich erzielt hätten. Besfort Kolgeci drehte sich um Yannik Nuxoll und schloss aus 16 Metern flach ab – Arne Exner reagierte fantastisch, bekam noch die Fingerspitzen an den Ball und lenkte den Ball mit allem, was er hatte, noch am Pfosten vorbei (90.+3). Eine Riesentat, für die er von seinen Mitspielern gebührend gefeiert wurde. Denn auch sie spürten: Dass muss es gewesen sein. Und das war es dann auch. „Wenn das Tor früher fällt, kann das hier nochmal ein heißer Tanz werden“, so Ferchichi. Aber: „Hätte, hätte Fahrradkette.“ Und so schloss Jonny Richter mit seinem Resümee, das wir „über 90 Minuten hier alles dafür getan haben, die drei Punkte mitzunehmen, die wir auch dringend brauchen und fahren mit einem richtig guten Gefühl zurück nach Norderstedt.“

Ebenfalls noch erwähnenswert: Nach 82 Minuten kam Jack James aus unserer U19 zu seinem ersten Regionalliga-Einsatz, wo er in 12 Einsätzen bereits 16 Tore schoss! James ist damit nach Florian Meier, Lars Kuchenbecker und Ede Zimmermann bereits der vierte Spieler aus unseren U-Mannschaften, der in dieser Saison Regionalliga-Luft schnuppern darf. Ein Beleg für die tolle Arbeit, die in U23 und U19 geleistet wird.

Mit den drei Punkten aus Havelse im Rücken gehen wir nun mit viel Selbstbewusstsein in unser letztes Saison-Heinspiel gegen den SV Meppen am kommenden Sonntag (12.05.2024, 14.00 Uhr).

TSV Havelse

1 : 2

FC Eintracht Norderstedt

Samstag, 4. Mai 2024 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord · 32. Spieltag

Schiedsrichter: Giulio Horney Assistenten: Allen Chen, Jan-Lukas Meyer Zuschauer: 281

Cookie-Hinweis

Diese Website verwendet Cookies gemäß unserer Datenschutzerklärung, um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Weitere Details zur Nutzung und Deaktivierung von Cookies erfahren Sie hier.

Einverstanden

Cookie-Informationen

Diese Internetseite verwendet Cookies, um die Nutzererfahrung zu verbessern und den Benutzern bestimmte Dienste und Funktionen bereitzustellen. Es werden keine der so gesammelten Daten genutzt, um Sie zu identifizieren oder zu kontaktieren.

Cookies sind kleine Dateien, die lokal auf Ihrem Computer gespeichert werden. Diese Dateien können keinen Schaden an Ihrem Computer anrichten.

Besuchen Sie die Internetseite des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, um mehr über Cookies und lokalen Speicher zu erfahren.

Wenn Sie keine Cookies durch diese Website speichern lassen möchten, können Sie dies direkt in Ihrem Browser einstellen. Wie dies für Ihren Brwoser funktioniert, erfahren Sie bei Klick auf den jeweiligen, nachfolgenden Button.